Das Format KonfiCamp an sich ist keine neue Erfindung von uns, sondern gibt es in ganz vielen Kirchenkreisen in Deutschland. In einigen schon seit über 20 Jahren. Dabei kann man sich KonfiCamps am besten als eine Mischung aus junger Kirche, Konfi-Unterricht und Festival vorstellen. Das besondere an den Camps in Wittenberg ist deren deutschlandweite Ausrichtung. In Wittenberg treffen sich Konfis aus ganz Deutschland, um sich miteinander auszutauschen und voneinander zu lernen. Gemeinsam wird gefeiert, gebeten, gesungen und gelacht und so der Evangelischen Kirche ein junges Gesicht gegeben.
Ein kleines hauptamtliches Organisationsteam und bis zu 40 ehrenamtliche Camp-Teamer*innen pro Woche kümmern sich um die Infrastruktur und das Programm auf dem Camp. Vormittags arbeiten die Konfis in ihren Kleingruppen zu Themen rund um das Motto „trust and try“. Zusätzlich gestalten wir jede Menge sportliches, kreatives, spirituelles, witziges und spannendes Nachmittags- und Abendprogramm. Ein Highlight ist auch der gemeinsame Ausflug in die Wittenberger Altstadt.
Campplan & Lage
Das Campgelände befindet sich auf der Fläche um den Johannes-Runge-Weg im Norden Wittenbergs, unter anderem auf einer Turnierfläche des Wittenberger Reitvereins. Für die Zeit des KonfiCamps wird der öffentliche Weg für den Verkehr gesperrt und ist nur für Teilnehmende des KonfiCamps zugänglich. Das Gelände wird durch einen Bauzaun begrenzt und von einem Sicherheitsdienst bewacht. Die gesamte Infrastruktur (Storm, Wasser, Zelte, Sanitäranlagen) werden extra für den Zeitraum des KonfiCamps aufgebaut. Neben den bereits aufgebauten Schlafzelten für alle Teilnehmenden gibt es Aufenthaltszelte, Workshopzelte sowie ein großes Veranstaltungszelt, einen Kiosk und vieles mehr.
Das Motto trust&try
Die Idee hinter dem Camp
Das Motto trust&try
trust drückt die Einladung aus, Vertrauen in sich, andere und Gott zu wagen. Wir verstehen dabei Vertrauen als eine riskante Vorleistung. Es gibt keine Garantie für gelingendes Vertrauen und doch ist es eine Erfahrung, die bedeutsam für uns Menschen ist. Dazu soll in den KonfiCamps ermutigt werden. Gefragt wird: Was brauche ich, um Vertrauen zu können? Wer ist vertrauenswürdig? Und vor allem: Wie geht das, in einer Welt zu leben, in der Menschen einander und Gott vertrauen? Unter dem Stichwort try bekommen Konfis Zeit und Raum, Neues auszuprobieren, mit viel Lust, Engagement und Spaß. trust and try ist das Markenzeichen der KonfiCamps in Wittenberg. Zusätzlich gibt es in jedem Jahr ein neues Motto, angelehnt an die Jahreslosung.
Konfis haben eine Beziehung zu Gott
Wir hören oft, dass die Konfis gar kein Wissen über Gott und die christliche Tradition von zu Hause mitbringen. Wir gehen jedoch davon aus, dass die Konfis trotzdem bereits eine Beziehung zu Gott haben – auch wenn sie das selbst vielleicht gar nicht wissen. Und das hat ja auch eine theologische Evidenz: Wenn Gott der Schöpfer des Himmels und der Erde ist, wenn er sich in seinem Sohn Jesus Christus offenbart hat und durch den Heiligen Geist gegenwärtig handelt, dann kann es gar nicht anders sein, als dass alle Menschen bereits Erfahrungen mit Gott gemacht haben. Sie würden das vielleicht nicht so bezeichnen, aber aus christlicher Perspektive ist es so. Unsere Aufgabe ist es dann, ihnen aus der christlichen Tradition Texte, Bilder und Rituale anzubieten, die ihnen helfen ihre eigene Beziehung zu Gott zu finden und auszudrücken.
Auf dem KonfiCamp sind alle auf Augenhöhe
Bei uns gibt es zwar Unterschiede bei den Aufgaben, jedoch sind alle Konfis und alle Teamer*innen gleichwertig, egal, ob sie auf der Bühne oder hinter der Bühne stehen, egal ob sie ordinierte Pfarrer*innen oder ehrenamtliche Teamer*innen sind. Bei uns wird jede*r gehört.
Musik ist eine Sprache unserer Gemeinde
Musik ist unglaublich wichtig für viele Konfis (und die meisten anderen Menschen). Deswegen ist Musik ein wesentlicher Teil der KonfiCamps. Denn Gemeinschaft, Geborgenheit und Vertrauen, also wesentliche Elemente des KonfiCamps, werden am besten durch Musik kommuniziert.
Die KonfiCamps sind ein Hybrid aus Konfirmand*innenarbeit und Jugendarbeit
KonfiCamps sind auf Teamer*innen angewiesen. Sie bestimmen mit und tragen Verantwortung, sind aber keine Hauptamtlichen. Aufgrund ihres Alters und der Nähe zur Lebensrealität der Konfis sind sie ein ganz wichtiger Teil des KonfiCamps.
Für sie gibt es die Teamer*innen-Kneipe, wo sie abends zum Tagesausklang zusammenkommen können. Wir bitten die Hauptamtlichen, darauf zu achten, dass die Teamer*innen die Balance zwischen Spaß und Arbeit halten und sie einen angemessenen Teil der Verantwortung tragen.
Außerdem freuen wir uns über alle Gemeinde-Teamer*innen, die Lust haben, mal ins Camp-Team zu schnuppern – entweder weil sie den Aufgaben in der Gemeinde entwachsen und Lust auf eine neue Aufgabe haben oder zusätzlich zur Aufgabe in der Gemeinde, z.B. indem Gemeinde-Teamer*innen noch eine Woche länger bleiben und in der zweiten Woche die Rolle wechseln.
KonfiCamp ist eine Gemeinde
Wir sind der Überzeugung, dass KonfiCamps zwar anders funktionieren als Ortsgemeinden, jedoch theologisch gesehen Gemeinden auf Zeit sind. Das heißt, wir verweisen nicht auf die Ortsgemeinde, wo dann das vermeintlich „richtige“ christliche Leben stattfindet, sondern wir verstehen das Camp Konfis als Gemeinde auf Zeit. Wir nutzen den neuen Ort und die intensive Zeit, um Neues auszuprobieren. Das ist hier leichter als zu Hause. Vielleicht kann die ein oder andere Idee oder Methode ja auch den Weg in die Ortsgemeinde finden? In jedem Fall gilt: KonfiCamps sind Kirche.
Auf KonfiCamps weht der Geist der Nächstenliebe
Auf den KonfiCamps möchten wir im Geist des Evangeliums miteinander umgehen. Wir wollen alle Menschen respektieren, egal welche Meinung sie vertreten, wie sie aussehen oder welche sexuelle Orientierung sie haben. Hier soll niemand beleidigt oder mutwillig verletzt werden. Wir möchten keine psychischen oder physischen Grenzverletzungen erleben. Wir wollen, dass sich alle sicher fühlen können und im Fall von Unwohlsein wissen, wohin sie sich wenden können. Dafür ist das Offenes-Ohr-Team die zentrale Anlaufstelle auf dem Camp.
Die KonfiCamps in Wittenberg haben eine besondere Beziehung zur Stadt der Reformation
Die KonfiCamps finden natürlich deswegen in Wittenberg statt, weil wir wollen, dass Konfis einen der wichtigsten Orte der Reformation kennenlernen können. Deswegen verbringen alle Gruppen einen Nachmittag in der Wittenberger Altstadt. Wir haben ein Repertoire vorbereitet aus vielen Angeboten für Jugendliche, die ihnen die Stadt und ihre (Reformations-)Geschichte nahebringen. Daraus könnt ihr euch ein eigenes Besuchsprogramm zusammenstellen.
Lebenslust, Verlässlichkeit und Vertrauen sind die Bausteine der KonfiCamps
Wiederkehrende Rituale und eine feste Tagesstruktur geben allen Konfis und Teamer*innen Verlässlichkeit – gerade in einem unbekannten Umfeld mit vielen zu Beginn noch unbekannten Gesichtern. Die KonfiCamps gestalten bewusst Orte, Räume und Zeiten durch wiederkehrende Strukturen und Programmpunkte. Dabei besitzen alle Programmpunkte, ob Vormittagseinheiten, Nachmittagsangebote, Wittenbergausflug, Abendshows oder Nachtkirchen die gleiche Relevanz. Die Begegnung Gottes mit uns hat auch mit Lebenslust und guter Lebensqualität zu tun, und die kann und sollte bunt und vielfältig sein.
Unser Schutzkonzept
Das Awareness-Konzept ist ein besonders wichtiger Baustein, damit alle eine gute Zeit auf dem Camp haben können – insbesondere in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Wir bitten daher alle Haupt- und Ehrenamtlichen, es vorher einmal durchzulesen und nur aufs KonfiCamp zu fahren, wenn sie dem angehängten Verhaltenskodex zustimmen können. Weitere Maßnahmen der Prävention und Intervention sind im Konzept nachzulesen.
Unsere KonfiCamps sind auch eine Bildungsveranstaltung. Konfis sollen hier existentiell und inhaltlich ihren Glauben bilden können. Dem soll das ganze KonfiCamp dienen und die Vormittagseinheiten bilden einen Schwerpunkt. Sie werden thematisch eingeleitet im Großzelt mit allen Gruppen gemeinsam. Das geschieht durch Moderator*innen und Filme, die das jeweilige Tagesthema präsentieren. Danach arbeiten die Konfis in ihren von zu Hause gewohnten Gruppen weiter. Dafür haben wir detaillierte Ablaufpläne ausgearbeitet. Diese dienen der Orientierung. Die Verantwortung für die Vormittagseinheiten tragen die Pfarrer*innen, Gemeindepädagog*innen, Diakon*innen und Teamer*innen der einzelnen Gruppen. Dafür haben wir uns ganz bewusst entschieden. Denn Lehren und Lernen ist ein Beziehungsgeschehen und wer kennt die Konfis besser als ihre Begleitpersonen? Außerdem möchten wir der religionspädagogischen Kompetenz der Hauptamtlichen und Teamer*innen Raum geben. Das bedeutet aber auch: Die Haupt- und Gemeindeteamer*innen müssen sich die Vormittagseinheiten vorher gründlich erarbeiten und ggf. an ihre Gruppe anpassen. Das KonfiCamp ist eben eine große Gemeinschaftsaufgabe – auch am Vormittag.
Der Nachmittag
Der Nachmittagsbereich gilt auf den KonfiCamps als kreativer und sportlicher Ausgleich zu den Vormittagseinheiten. Gleichzeitig knüpft er an die Inhalte des Vormittags an. Für jede und jeden wird in dem großen Methodenpool etwas dabei sein. Die Konfis werden donnerstags bzw. freitags bei den Workshops auf unterschiedliche Art und Weise Neues kennenlernen und sich ausprobieren können. Ziel der Workshops ist es, sich frei nach dem Motto trust and try mit den Themen des Vormittags auseinanderzusetzen und Gemeinschaft zu erleben.
Im Anschluss daran wird der Markt der Möglichkeiten eröffnet – dieses bunte Treiben konzentriert sich vor allem auf die Plaza, dem großen zentralen Platz unseres Camps. Dort wird es verschiedene Spiel-, Bastel und Sportangebote geben und es ist Zeit zum Abhängen mit Freund*innen.
Am Donnerstag und Freitag verbringt jeweils die Hälfte der Teilnehmenden den ganzen Nachmittag in der historischen Altstadt Wittenbergs. Dort erleben sie die authentischen Orte der Reformation und besuchen das Asisi-Panorama „LUTHER 1517“. Viele weitere Angebote wie einen Besuch in der Schlosskirche oder des Lutherhauses können die Gruppen frei wählen. Wir organisieren den Shuttle hin und zurück.
Der Abend
Ab 20:00 Uhr
wird es wieder lebendig: Musik umrahmt die Abendshows. Im großen Veranstaltungszelt,
wo am ersten Tag alle gemeinsam begonnen und am letzten Abend alle Gottesdienst
miteinander feiern, geht es vor allem darum: Witzig. Laut. Jung. Lebendig. Aktuell.
Party. Alle kommen zusammen.
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